Freitag, 13. Mai 2016

THAILAND eine Militärdiktatur mit Menschenrechtsunterdrückung?

                                                                                                 Freitag, den 13.5.2016
Anhaltende Verletzung der Menschenrechte und Unterdrückung der religiösen Freiheit gegenüber Mönchsgemeinschaften und Buddhistischen Gemeinschaften in Thailand.

Pressemeldung und Stellungnahme von Mr. John Fisher, Geneva Direktor Human Rights Watch vom 11. Mai 2016:
“Die Antworten der Thailändischen Regierung auf die Überprüfung der UN liessen jegliche reale Verantwortungsübernahme vermissen, ihre Praxis von Rechtsmissbrauch zu revidieren oder fundamentale Freiheiten zu schützen.”


Offener Brief an Mr. John Fisher, Geneva Direktor Human Rights Watch
Wir möchten Sie gern davon in Kenntnis setzen, dass die menschenrechtsverletzenden Razzien der Thailändischen Junta nicht nur Zivilisten, Medienleute und Nichtregierungsorganisationen (NGO’s) angreift, sondern auch die nationale Gemeinschaft Buddhistischer Mönche und Laien-Anhänger in Thailand. Die Unterdrückung religiöser Freiheit und Menschenrechtsverletzung kann wie folgt kategorisiert werden:
  1. Die gewaltsame Schliessung verschiedener Radiostationen für Budhhistischen Dhamma-Unterricht.
  2. Die Verhinderung von Zusammenkünften grosser Menschenmengen aus religiösem Anlass, wie z.B. für Meditation, Essensübergaben, Pilgerläufe, Recitationsgesänge und Gebete ausserhalb des Tempelgeländes.
Dies mag für Nicht-Buddhisten belanglos klingen, doch trifft es die Herzen Buddhistischer  Bürger und deren Rechte auf ihre Religionsausübung. Tatsächlich haben die Aktionen, miteinander gute Taten zu tun massgeblich geholfen, Thais trotz politischer und sozialer Differenzen miteinander zu verbinden.
Eines der jüngsten Beispiele ist die Zusammenkunft Buddhistischer Mönche vom 14. Februar 2016, mit der Absicht, zu beten und die Junta aufzurufen, den Einsatz politischer Kräfte zu stoppen, mit denen sie in Angelegenheiten der Tempelgemeinschaften eingreift, religiöse Freiheit unterdrückt und Mönche in ihren Menschenrechten beeinträchtigt. Obwohl die friedliche Zusammenkunft in einem nationalen Buddhistischen Park Phutthamonthon stattfand, betrachtete die Junta dies als Bedrohung der nationalen Sicherheit. Soldaten wurden gesandt, um die Mönche zu stoppen und die Zivilisten davon abzuhalten, genau diesen Platz zu betreten, der spezifisch für nationale Zusammenkünfte der Buddhisten geschaffen wurde.
3.      Die gerichtliche Vorladung eines Buddhistischen Mönchs, der die Junta für ihre Unterdrückung der religiösen Freiheit und Verletzung der Menschenrechte kritisiert hatte.
Der Ehrwürdige Mönch, Vize Rektor für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung in einer Universität, wurde mehr als einmal gerichtlich vorgeladen für eine “Anpassung der Einstellung”, nachdem er eine führende Rolle in der Zusammenkunft der Buddhistischen Mönche im nationalen Buddhistischen Park Phutthamonthon am 14. Februar 2016 übernommen hatte. 
  1. Das Beschuldigen und mit öffentlicher Namensnennung als “kriminell” Bezeichnen eines international respektierten Mönches, der gleichzeitig Preisträger  internationaler Friedenspreise ist –  dies alles ungeachtet des Fehlens eines Gerichtsverfahrens und einer Anklagevertretung.
  2. Der Einsatz von politischen Kräften, um das Gericht zu drängen, einen Haftbefehl auszustellen, obwohl schriftliche Bestätigungen von Medizinern vorliegen, die belegen, dass der Mönch ernsthaft erkrankt und transportunfähig ist. Dies alles, um in einer Polizeistation verhört zu werden und Beschuldigungen für nicht begangene Taten zu akzeptieren. 
Obwohl das Gericht das Verlangen der Herausgabe eines Haftbefehls zwei mal zurückwies, mit der Begründung, dass es keine Anzeichen für irgendein Fehlverhalten desjenigen Mönches gibt, befahl ihm das Department of Special Investigation (DSI) des Justizministeriums  dessen ungeachtet wiederholt, zum Verhör zu erscheinen und die Beschuldigungen zu akzeptieren.
  1. Das politische Eingreifen in Funktionen und Entscheidungsprozesse des Höchsten nationalen Rates der Mönchsgemeinschaft (Sangkha Supreme Council) – des übergeordneten Dachverbandes aller Buddhistischen Mönche in Thailand.
Die einstimmige Entscheidung des Höchsten Rates der Mönchsgemeinschaft zur Wahl ihres nächsten Höchsten Patriarchs – des Oberhauptes der nationalen Mönchsgemeinschaft – wurde zurückgewiesen und nicht respektiert. Mönche, die Ratmitglieder sind, werden durch die Medien öffentlich lächerlich gemacht. Dies hat es nie zuvor gegeben in Thailand, einem vorherrschend buddhistischen Land. Doch jetzt, unter militärischer Herrschaft, hat sich das Bild komplett verändert.
  1. Die Doppelmoral der Strafverfolgung begünstigt die Einen und misskreditiert die Anderen.
Einem Mönch, der sowohl das Zivilrecht als auch den Lebenskodex für Mönche gebrochen hatte, wurde Straffreiheit garantiert, während national respektierte Mönche, inclusive mehrfache Preisträger von Friedensauszeichungen unberechtigten Ermittlungen ausgesetzt wurden.
Des Weiteren enthält der jüngste Verfassungsentwurf der Junta ein Dekret, das der herrschenden Regierung die legale Macht garantiert, jede religiöse Zusammenkunft als eine “Bedrohung der nationalen Sicherheit” zu bezeichnen, auch dann, wenn keine politische Absicht vorhanden ist und keinerlei Kritik gegenüber dem Staat. Der jüngste Fall diesbezüglich ist die Essensübergabe für 100’000 Mönche, der grössten jemals in Thailands Geschichte. Zuerst war sie für den 24. April in Ubol, der Provinz Ratchathani geplant, doch dann wurde sie verboten. Die Begründung der Junta lautete, dass  diese traditionelle Buddhistische Aktivität eine “Bedrohung für die nationale Sicherheit” darstelle. Poster, die die Bevölkerung einladen sollten, an diesem traditionellen Anlass teilzunehmen, wurden von Soldaten abgerissen. Dies ist nur eins von vielen Beispielen.
Mönche sind gleichfalls Zivilisten. Als solche haben sie Anspruch auf Menschenrechte, ein Recht auf freie Meinungsäusserung und religiöse Freiheit. Es gibt viele weitere Beispiele, die die Hinweise stützen und anzeigen, dass die Junta diese Rechte  m a s s i v missachtet und die Ausübung des Buddhismus gezielt verhindert.
Falls nötig, sind wir gern bereit, Ihnen zusätzlich spezifische Details zur Verfügung zu stellen, betreffend der neuen Gesetzgebung in dem Verfassungsentwurf und auch sonst jede weitere Information, die Sie benötigen.
Abschliessend ist unser Aufruf an Human Rights Watch (HRW),  die Menschenrechte  und die religiöse Freiheit in Thailand zu verteidigen.
Mit freundlichen Grüssen
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